Jobs to Be Done Theorie Buch von Clayton Christensen

Jobs to Be Done – Damit Innovation und Produkterfolg kein Zufall sind

Was besagt die Jobs to Be Done Theorie?

Die Jobs to Be Done Theorie besagt, dass Innovation kein Zufall ist, sondern durch ein gezieltes Vorgehen erreicht werden kann.

Als Product Owner und Produktmanager kannst du dich mit dem Jobs to Be Done Denkansatz von anderen Produkten abheben und dein Produkt somit zum Erfolg führen. In Clayton M. Christensens Buch – „Besser als der Zufall“ wird die Jobs Theorie genau vorgestellt. In diesem Beitrag gebe ich dir eine kurze Zusammenfassung meiner Learnings.
Du musst deine Herangehensweise an die Produktentwicklung ändern. Wenn dir Design Thinking bereits ein Begriff ist oder du damit gearbeitet hast, bist du bereits auf dem richtigen Weg. Stelle dir als erstes die Frage: „Warum nutzt eine Person ein bestimmtes Produkt?“
Im Buch wird dazu ein Case aus einem Fastfood Restaurant behandelt. Es ging darum, mehr Milkshakes abzusetzen. Das Fastfood Restaurant hatte bereits einige Ansätze verfolgt, die jedoch nicht erfolgreich waren. Erst als Sie die Kunden interviewten und die Frage „Warum kaufen Sie jetzt einen Milkshake?“ stellten, konnten sie die Hintergründe verstehen. Besonders morgens, wurden Milkshakes von Pendlern gekauft, die mit einem Shake die Zeit während einer längeren Fahrt vertreiben wollten. Sie stellten somit fest, dass ein Milkshake mit anderen Produkten konkurriert, die ebenfalls zum Zeitvertreib während einer Autofahrt dienen könnten, das Problem aber nicht ganz so gut lösten wie ein Milkshake. Der Milkshake passte perfekt in den Getränkehalter und man verschmutzt wesentlich seltener das eigene Fahrzeug wie z.B. durch den Verzehr eines Sandwiches oder eines Schokoriegels.
Kunden, die nachmittags in die Filiale kamen, hatten meist Kinder dabei. Die Kunden zeigten ein schlechtes Gewissen, den Kindern einen Milkshake zu geben, da er relativ ungesund ist. Da die Kinder jedoch ausdrücklich danach verlangten, bekamen sie dennoch von ihren Eltern Milchshakes.
Die Zugabe von Fruchtstücken erzielte eine Produktoptimierung der Milchshakes. Die Weiterentwicklung des Produkts sorgte für mehr Abwechslung der Pendler beim Verzehr der Milchshakes und verringerte das schlechte Gewissen der Eltern. Durch diesen Jobs to Be Done Ansatz wurde der Absatz an Milchshakes gesteigert.
Als Product Owner oder Produktmanager musst du dir die Frage stellen: „Warum nutzt jemand dein Produkt“? Betrachte den Kontext in dem sich der Nutzer befindet und analysiere, welches Problem er mit deinem Produkt löst. Um diese Daten zu generieren kannst du unter deinen Nutzern qualitative Interviews durchführen.

Wie findest du Aufgaben als Product Owner und Produktmanager?

Für viele Aufgaben gibt es bereits Lösungen. Meist sind diese Lösungen nicht wirklich auf das Problem zugeschnitten und passen deshalb oft nicht ganz genau.

Damit du Aufgaben identifizierst, musst du weitere Fragen stellen:

  • Welche Fortschritte versucht eine Person zu erzielen?
  • Unter welchen Umständen findet die derzeitige Lösung statt?
  • Welche Hindernisse gibt es für die Person, die einen Fortschritt erzielen möchte?
  • Wird ein Kompensationsverhalten festgestellt oder nutzen die Personen unvollkommene Lösungen?
  • Wie wäre die Qualität einer besseren Lösung, und zu welchen Kompromissen wäre eine Person bereit?

Durch die Beantwortung dieser Fragen, kann die Komplexität einer Aufgabe dargestellt werden. Clayton Christensen gibt im Buch ein Beispiel eines Mangers, der sich ein Produkt wünscht, mit dem sein Vertriebsteam seine Vertriebstätigkeit besser ausüben kann und die Mitarbeiterfluktuation sinkt. Durch die Beantwortung der Fragen konnte neben der Komplexität der Aufgabe auch die entscheidenden unsichtbaren sozialen und emotionalen Aspekte der Aufgabe identifiziert werden. Wenn du alle Aspekte kennst, wird es dir ganz leicht fallen, eine bessere Lösung für ein Problem zu finden.

Der Jobs to Be Done Canvas

Natürlich gibt es auch für die Jobs to Be Done Theorie einen Canvas. Ich finde den Canvas von Helge Tenno sehr gut. Der Canvas hilft dir die funktionalen, emotionalen und sozialen Ziele einer Person darzustellen. Den Jobs to Be Done Canvas und eine Anleitung, wie er auszufüllen ist, findest du hier.

Mein Fazit zur Jobs to Be Done Theorie

Die Jobs to Be Done Theorie aus dem Buch „Besser als Zufall“ kann durchaus dazu beitragen, ein Problem auf eine bessere Art und Weise zu lösen, als es die aktuelle Lösung des Benutzers macht. Da Innovation in den meisten Fällen aus einer bisher nicht vorhandenen Kombination bereits existierenden Wissens entsteht, solltest du die Jobs Theorie auf jeden Fall in deine Arbeit als Product Owner oder Produktmanager einfließen lassen. Durch die Theorie deckst du Themen auf, die du zwar kennst, aber bisher nicht in Verbindung zu deinem Produkt gebracht hast. Im Milkshake sind Fruchtstücke die ideale Ergänzung, die Eltern zu einem ruhigen Gewissen und Pendler zu mehr Abwechslung bei einer langen Fahrt verhelfen.

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